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Das Konzept des sozio-kulturellen Codes


Sozio-kulturelle Codes bestimmen unser Verhalten

Sozio-kulturelle Codes sind Systeme von Bedeutungen und Handlungsvorgaben, die in interkulturellen Feldern oftmals die Ursache für Missverständnisse und Konflikte sind. Deshalb ist es wichtig, sozio-kulturelle Codes zu erkennen und zu analysieren.

Der Begriff des Codes stammt ursprünglich aus der Kommunikationstheorie und aus der Semiotik. Grundsätzlich besitzen Menschen in allen Lebens- und Alltagssituationen eine (fast) unbegrenzte Zahl von Verhaltensmöglichkeiten: Ich kann herumlaufen, stehen oder mich setzen, ich kann reden oder schweigen, ich kann zuhören oder mich abwenden, ich kann einen Anzug tragen oder ein T-Shirt, ich kann etwas essen, etwas trinken oder keines von beidem usw. usf. Ich stehe also zu jedem Zeitpunkt vor der Möglichkeit, eine bestimmte Verhaltensweise zu wählen. Das bedeutet immer auch, dass ich andere Verhaltensweisen – zu diesem Zeitpunkt – nicht wähle.

Ein Code ist immer eine Reduktion von Wahlmöglichkeiten (z.B. im Verhalten): Eine mehr oder weniger unbegrenzte Zahl von Verhaltensmöglichkeiten wird durch den geltenden sozio-kulturellen Code künstlich, also für den betreffenden sozio-kulturellen Kontext, reduziert. Der sozio-kulturelle Code gibt eine begrenzte Zahl von Verhaltensweisen vor – und macht diese Verhaltensweisen damit interpretierbar. Er ordnet den einzelnen Verhaltensweisen damit einen intersubjektiv wahrnehmbaren Sinn, eine intersubjektiv wahrnehmbare Bedeutung zu.

Darum definierte Umberto Eco den Code als Regel, welche die ursprüngliche Gleichwahrscheinlichkeit von Verhaltensweisen reduziert.

Jeder sozio-kulturelle Code sanktioniert, d.h. bestraft vom Code abweichende Verhaltensweisen. Die Sanktionsmittel können von Verachtung, Statusverlust über den Ausschluss aus der Gemeinschaft bis hin zu köperlichen Sanktionen (z.B. Prügelstrafe) reichen. Wie weit die zur Verfügung stehenden Sanktionsmittel gehen, hängt zum einen von der betreffenden Gesellschaft ab, und zum anderen von der Ausschliesslichkeit und Allgemeingültigkeit des betreffenden Codes. Umgekehret belohnt der sozio-kulturelle Code Verhaltensweisen, die code-konform sind, zum Beispiel durch Anerkennung, Geld, beruflichen Aufstieg usw.

Das Konzept des sozio-kulturellen Codes ist ein hervorragendes Konzept, um Verhaltensweisen, die auf spezifischen (sozio-)kulturellen Gewohnheiten oder Hintergründen beruhen, zu vestehen. Das gilt auch für ungewohnte Verhaltensweisen, Konflikte oder gar Gewalt, die auf spezifische soziale, ethnische oder nationale Gegebenheiten zurückgehen oder diesen zugeschrieben werden.

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